Dreams – Zauber einer Nacht: Interview mit Amanda Frost

Amanda Frost Dreams Zauber einer Nacht | © Amanda FrostDer neueste Roman von Amanda Frost, „Dreams – Zauber einer Nacht“, spielt da, wo alles eine Nummer größer ist: Egal, ob Kopfbedeckungen, Steaks oder Autos – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten lockt, und die Liebesgeschichte zwischen der Chaotin Sophie und dem unnahbaren Arizona Man Oliver brennt.

 

Gaby Hoffmann: Das Mädchen und der Millionär – das ist ein großes Thema, was sich im weitesten Sinne auch auf „Dreams – Zauber einer Nacht“ übertragen lässt, was fasziniert dich daran?

Amanda Frost: Der Millionär ist für mich zweitrangig. Was mich als Frau interessiert, ist ein charkterstarker Mann, der durch Geschick und Intelligenz erfolgreich ist. Das macht ihn für mich reizvoll und sichert ihm einen Platz in meinen Büchern. Zudem ist mein Protagonist ziemlich bodenständig geblieben, er liebt seine Ranch, hasst Smokings und Empfänge und kann nicht wirklich etwas mit der High Society anfangen. Dass er obendrein reich ist, gibt der Geschichte einfach ein wenig Würze.

Gaby Hoffmann: Sophie entstammt ja eher der Oberschicht als dem Hartz-IV-Milieu. Warum hast du dich nicht für das beliebte Aschenputtel-Muster entschieden?

Amanda Frost: Weil ich aufzeigen wollte, dass Geld allein nicht glücklich macht. Sophie ist ein weltfremdes, herzensgutes Geschöpf, das seinen Platz in dieser Welt einfach noch nicht gefunden hat. Im Grunde genommen bereitet ihr genau diese Oberschicht, mit der sie sich nicht identifizieren kann, Probleme. Sie hat keinerlei Bezug zu Geld oder irgendwelchen Statussymbolen. Ganz im Gegenteil, es sind die unscheinbaren Dinge, die ihr Leben lebenswert machen: Blumen, Tiere, Musik.

Gaby Hoffmann: Du schaffst es, deine Figuren unheimlich lebensnah mit Emotionen zu füllen. Empfindest du beim Schreiben stark mit ihnen mit?

Amanda Frost: Ja, wenn ich ein Buch schreibe, identifiziere ich mich sehr stark mit meinen Figuren. Ich versuche, mich in sie hineinzuversetzen, nur dadurch kann ich ihnen Leben einhauchen. Für die Figur der Sophie stand eine meiner Freundinnen Pate. Sie hat sehr viel mit Sophie gemeinsam, angefangen beim Aussehen bis hin zu der musikalischen Ader und leider auch dem herrschsüchtigen Vater. Es hat mir unglaublichen Spaß bereitet, dieses liebenswerte Geschöpf in meinem Buch zum Leben zu erwecken.

Gaby Hoffmann: Das Buch bietet auch gleichzeitig sehr reizvolle Eindrücke aus den USA, die so manchen Reiseführer in den Schatten stellen. Woher stammt deine Verbundenheit zu den Staaten?

Amanda Frost | © Amanda FrostAmanda Frost: Für mich sind die USA eines der besten Urlaubsländer schlechthin. Sie bieten einfach alles, was mich begeistert: atemberaubende Landschaften, gigantische Metropolen, wundervolle Strände, stadtähnliche Shopping-Malls usw. Obendrein habe ich viele Jahre eng mit Kollegen in den Staaten zusammengearbeitet, war häufig dort und habe währenddessen auch viele tolle Menschen kennengelernt. Das hat mir die Möglichkeit eröffnet, viel mehr über dieses Land zu erfahren als viele Touristen.

Gaby Hoffmann: Eine große Rolle spielt das Hotelgewerbe in deinem neuen Roman. Hast du dich da „reinrecherchiert“ oder hattest du Vorkenntnisse?

Amanda Frost: Hotels faszinieren mich, seit ich denken kann. Für mich ist ein Hotel nicht einfach ein Ort, an dem man schläft. Ein Hotel ist für mich ein Mikrokosmos mit eigenem Leben. Unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen treffen aufeinander, es entwickelt eine Eigendynamik. Da ich selbst lange in der Logistik und im Marketing tätig war, weiß ich, was für eine Herausforderung dahintersteckt, ein Hotel so zu betreiben, dass der Gast das Gefühl hat, zu Hause zu sein. Mein Mann und ich suchen uns auch immer sehr sorgfältig unsere Urlaubshotels aus. Und das sind nicht nur die großen Hotelketten, sondern auch kleine Boutique-Hotels, die mit viel Liebe betrieben werden und die einen auch mal hinter die Kulissen blicken lassen. Reisen ist einfach meine große Leidenschaft. Das hat mir die Recherche einfacher gemacht.

Gaby Hoffmann: Und diese leckeren Steaks, die die Figuren gerne verdrücken, zählen die auch zu deinen Lieblingstellergerichten?

Amanda Frost: Ja, ich gebe es zu: Für ein gutes Steak könnte ich töten. Das ist eine weitere Sache, die ich an den Staaten liebe, das vielfältige Essen. Und ich rede jetzt nicht nur von Steaks, Burgern oder Fastfood. Faszinierend finde ich die vielen Einflüsse, die die amerikanische Küche prägen. Wie z. B. die Cajun-Küche, der Southern Style, die Tex-Mex-Küche oder die vielen Fisch- und Meeresfrüchtegerichte.

Gaby Hoffmann: Dreht sich bei dir unentwegt ein Ideenkarussell im Kopf oder woher holst du die vielen Einfälle für immer wieder neue Bücher?

Amanda Frost: Ja, in meinem Kopf schwirren Unmengen von Ideen herum. So schnell kann ich gar nicht schreiben, wie die Ideen kommen und gehen. Ausschlaggebend können da Begegnungen mit Freunden, Reisen oder einfach nur ein Stadtbummel sein. Dadurch, dass ich jahrelang weltweit unterwegs war und mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt gekommen bin, habe ich eine Flut von Bildern in meinem Kopf gespeichert, die ich nun nach und nach abrufen und zu Papier bringen kann.

Gaby Hoffmann: Es wird einen zweiten Teil geben, in dem Sophies Freundin Samantha im Mittelpunkt steht. Worauf darf der Leser sich hier freuen?

Amanda Frost: Im zweiten Teil werde ich den Leser in ein weiteres meiner Lieblingsländer entführen, nämlich nach Kanada. Auch diese Geschichte wird von interessanten Charakteren leben und zum Teil wieder einige ernste Themen aufgreifen. Aber alles in allem wird es abermals ein unterhaltsamer Liebesroman werden, angereichert mit einem Hauch Erotik. Geplant ist das Buch für Sommer 2016.

Das Interview führte Gaby Hoffmann im Februar 2016. “Dreams – Zauber einer Nacht” wurde durch die Media-Agentur Gaby Hoffmann lektoriert. Die Rechte an den verwendeten Fotos liegen bei Amanda Frost. Mehr über Amanda und ihre Bücher erfahren Sie auf ihrer Webseite unter amandafrost.de.