Angela Braun: Tims größter Wunsch

Als am Morgen Tims Wecker klingelt, ist er sofort hellwach. Mit einem Ruck setzt er sich auf, streckt sich kurz und stellt seine nackten Füße auf den Boden. Heute macht es ihm gar nichts aus, dass die Dielenbretter noch kalt sind. Er braucht nicht einmal seine Pantoffeln, die ordentlich nebeneinander vor seinem Bett stehen. Schnell trippelt Tim auf nackten Füßen ins Badezimmer, putzt sich in Windeseile die Zähne und bändigt mit etwas Wasser und einem Kamm seine vom Schlaf verwuschelten blonden Haare. Die Amsel, seine kleine Freundin, sitzt wie jeden Morgen auf dem Blumenkasten vor dem Badezimmerfenster und sieht ihm dabei zu.
“Guten Morgen, Tim. Was machst du heute bei diesem scheußlichen Wetter?” Dabei plustert sie sich auf und schüttelt ihr vom Regen nass gewordenes Gefieder.
Tim hört seiner Freundin gar nicht richtig zu und würdigt sie keines Blickes. Er strahlt sein Spiegelbild an, das ihm ein breites Grinsen schenkt. “Heute ist mein großer Tag”, ruft er dann nur und eilt hinaus. Zurück in seinem Zimmer, zieht er sich die blauen Hosen an, die ihm Oma Rose letztes Jahr geschenkt hat, und läuft hinunter zu Mama und Papa. Kaum hat Tim die Schwelle zur Küche überschritten, in der es bereits nach Kaffee und frisch gebackenem Kuchen duftet, ruft er fröhlich: “Juhu, heute habe ich Geburtstag!” Dabei reißt er die Arme in die Höhe und wedelt wild mit ihnen in der Luft herum. Leicht außer Atem und höchst ungeduldig steht er danach vor Mama und Papa und sieht sie aufgeregt an. Ob er wohl gleich seine Geschenke bekommt? Ob das eine, ganz besondere Geschenk dabei ist, das er sich so sehnsüchtig gewünscht hat?

Papa kommt auf Tim zu und nimmt ihn fest in die Arme. “Alles Gute zu deinem sechsten Geburtstag, Tim!”
Tim windet sich aus Papas Umarmung und wirft sich Mama in die Arme. Er hält ganz still, als sie ihn zärtlich an sich drückt. Wenn er die Glückwünsche schnell würde über sich ergehen lassen, wäre er sicher bald beim Auspacken der Geschenke … Falsch gedacht!
“Alles Gute zum Geburtstag, mein Schatz”, gratuliert auch Mama. “Komm, setz dich erst einmal hin! Ich habe Schokoladenkuchen gemacht. Und dein Kakao ist auch schon fertig.”
Tim seufzt und atmet tief durch. Um das Frühstück wird er wohl nicht herumkommen, da lassen Mama und Papa nie mit sich reden. Also setzt er sich auf seinen Stuhl und widmet sich seinem Kakao und dem Schokoladenkuchen, der ihm trotz der Aufregung ganz hervorragend schmeckt. So einen schokoladigen Schokoladenkuchen kann nämlich nur seine Mama backen! Mit kleinen Schokostücken, die langsam im Mund schmelzen, wenn man warmen Kakao dazu trinkt. Herrlich! Trotz der Köstlichkeiten wandern Tims Augen immer wieder unruhig hin und her, und er kann kaum still sitzen. Wo sind nur seine Geschenke?
“Möchtest du noch ein Stück?”, fragt Mama, als sie den letzten Kuchenkrümel in Tims Mund verschwinden sieht.
“Nein, danke!”, ruft Tim voller Ungeduld und schiebt seinen Teller von sich. Seine Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Noch ein Stück Kuchen würde er sicherlich nicht überleben! Mit einem lauten Quietschen schrammt der Stuhl über den Boden, als sich Tim mit seinen Händen vom Tisch nach hinten abstößt. Die ärgerlichen Blicke von Mama und Papa ignoriert er einfach; heute würde der Holzboden das schon aushalten.
“Ist ja schon gut, Tim”, sagt Papa lächelnd. “Gleich bekommst du deine Geschenke.”
Tim springt vor Freude in die Höhe. “Na endlich!”, ruft er glücklich und mit glänzenden Augen. Er kann es kaum erwarten. Gleich würde sein größter Wunsch in Erfüllung gehen!

Gemeinsam mit Mama und Papa geht Tim ins Wohnzimmer, wo seine Geschenke liebevoll vor der großen Terrassentür aufgebaut sind. Tim entdeckt kleinere und größere Pakete, bunt eingepackt und mit Schleifen verziert. Noch einmal lässt Tim seinen Blick ganz langsam über die verschiedenen Schachteln gleiten, und dann noch einmal. Dann lässt er enttäuscht den Kopf hängen. Das darf doch nicht wahr sein! Das Geschenk, das er sich von ganzem Herzen gewünscht hat, ist nicht dabei – denn es würde gar nicht in einen Karton passen, in den man es hätte einpacken können.
“Willst du deine Geschenke nicht aufmachen?”, fragt Mama und sieht ihn aufmunternd an.
Tim antwortet nicht, die Enttäuschung schnürt ihm schier die Kehle zu. Es ist, als ob ein dicker Kloß in seinem Hals sitzt und ihm das Sprechen unmöglich macht. Also nickt Tim nur, schluckt die Tränen der Enttäuschung hinunter und geht auf den Stapel zu. Lustlos greift er nach einem kleinen Paket und fängt an, es auszuwickeln.
“Das ist von Oma Rose”, hört Tim Mama sagen.
Tim holt eine kleine Plastikschachtel heraus. Der Deckel ist durchsichtig, sodass man den Inhalt sehen kann. Tim entdeckt lauter bunte Teile, die fast wie Pflaster aussehen, und eine Tube. Was ist das bloß? “Ich weiß nicht, was Oma Rose mir da geschenkt hat”, murmelt er vor sich hin.
“Das ist wohl Flickzeug, falls deine Reifen mal ein Loch haben”, erklärt Papa aus dem Hintergrund.
“Welche Reifen denn?”, fragt Tim verwirrt, dabei blickt er immer noch auf die kleine Schachtel in seinen Händen.
“Na, die Reifen deines Rollers”, sagt Mama mit einem strahlenden Lächeln.
Langsam dreht sich Tim um. Und tatsächlich, dort steht Papa – mit einem Roller! Tim bekommt große Augen und kann sein Glück kaum fassen. “Ist der für mich?”
“Für wen denn sonst, du Schlaumeier! Komm her und sieh ihn dir an!”
Das lässt sich Tim natürlich nicht zweimal sagen. Schnell läuft er hinüber zu Papa – und zu seinem Roller! Der Roller ist aus glänzendem Aluminium und hat ein blaues Trittbrett. Rechts an der Lenkstange ist eine Klingel befestigt, der man helle Glockentöne entlocken kann. Auf der anderen Seite ist eine bunte Fahne. Wie herrlich würde die im Wind flattern. Die anderen Geschenke, die immer noch eingepackt auf ihn warten, hat Tim längst vergessen. Für ihn zählt nur noch der Roller.
“Ich darf doch gleich raus und ihn ausprobieren, oder?”, fragt Tim.
Papa sieht Tim überrascht an. “Sag mal, hast du heute überhaupt schon mal aus dem Fenster gesehen? Es regnet in Strömen.”
Tim läuft hinüber zum Fenster und presst seine Nase ganz fest gegen die Scheibe. Oh nein – Regentropfen prasseln wie kleine Trommelschläge an die Scheibe. Das durfte doch nicht wahr sein! Endlich ist sein Traum von einem Roller in Erfüllung gegangen, und dann macht ihm das blöde Wetter einen Strich durch die Rechnung. So hatte er sich seinen großen Tag nun überhaupt nicht vorgestellt. Wütend schlägt Tim mit der flachen Hand auf das Fensterbrett. “Ich will aber raus!”
“Tim, nein, du wirst bloß nass und erkältest dich”, spricht Mama mit sanfter Stimme, um ihn zu beruhigen.
Aber Tim will sich nicht beruhigen. “Tu ich doch gar nicht! Lasst mich doch raus! Bitte!” Dabei wendet er sich vom Fenster ab und stampft mit dem Fuß auf den Boden. Das alles ist so ungerecht!, überlegt er.
Papa kommt hinüber und streichelt Tim verständnisvoll über den Kopf. “Morgen ist auch noch ein Tag; da scheint die Sonne wieder, du wirst sehen! Komm, pack doch erst einmal die restlichen Geschenke aus! Danach gehen wir in den Keller und bauen an dem Piratenschiff weiter. Okay?”
Aber Tim hat keine Lust. Die anderen Geschenke interessieren ihn nicht; auch für das Piratenschiff hat Tim heute keine Muße. Sehnsüchtig blickt er zu dem Roller, der an der Wand lehnt. Ein Roller! So lange hatte er sich den schon gewünscht. Und nun endlich, da er ihn bekommen hat, kann er nicht mit ihm fahren. Das war, als wolle man unbedingt Schokoladenkuchen essen und dürfe das Stück, das vor einem auf dem Teller liegt und so verlockend duftet, nicht anrühren …
Tim kann die Tränen der Enttäuschung kaum zurückhalten. Er stürmt in sein Zimmer. Dort sitzt er schließlich am Fenster, den Kopf traurig auf seine Hände gestützt.
“Ich hasse Regen”, presst er düster hervor. “Wenn es doch nie, nie mehr regnen würde!” Tim ballt seine Hände zu Fäusten, kneift seine Augen zusammen und denkt: Nie mehr Regen! Bitte, ich wünsche mir so sehr, dass es nie, nie mehr regnet!
Den ganzen Tag sitzt Tim traurig am Fenster und lässt sich durch nichts ablenken. Mama kommt ab und zu herein, fragt, ob sie ihm etwas vorlesen soll – vielleicht aus dem Abenteuerbuch, das er so gerne hat. Aber Tim ist so enttäuscht, dass ihn nichts aufheitern kann. Auch als Papa am Nachmittag mit ihm ins Kino gehen will, lehnt er ab. Er will nichts vorgelesen bekommen, auch einen Film will er nicht sehen. Tim will nur eines: Endlich mit seinem Roller fahren.
Doch der Regen lässt den gesamten Tag nicht nach. Auf der Wiese vor Tims Zimmer haben sich schon kleine Pfützen gebildet, und noch immer prasseln dicke Tropfen vom Himmel. Immer wieder wünscht sich Tim, dass es nie mehr regnen würde, damit er endlich mit seinem Roller fahren kann. Sogar nachts im Traum lässt ihn dieser Wunsch nicht mehr los. An einem herrlichen Tag sieht sich Tim mit seinem Roller durch die sonnigen Straßen fegen; die kleine Fahne flattert aufgeregt im Wind …

Als am nächsten Morgen der Wecker klingelt, stellt Tim ihn verschlafen aus. Doch dann sieht er wieder seinen Roller vor sich und ist plötzlich hellwach. Er springt aus dem Bett und öffnet das Fenster: Draußen herrscht strahlender Sonnenschein! Die Luft ist zwar noch kühl und die Grashalme mit kleinen Tautropfen benetzt, doch ein heißer Tag kündigt sich an. Fröhliches Vogelgezwitscher erfüllt die Luft.
Tims schlechte Stimmung vom Vortag ist wie weggewischt. Flugs zieht er sich an und rennt in die Küche.
“Heute kann ich mit dem Roller fahren, endlich!”, begrüßt er seine Eltern stürmisch, die bereits am Frühstückstisch sitzen und auf ihn warten. Tim ist so nervös, dass er kaum seinen Kakao trinken mag. Dann endlich darf er gehen.
“Viel Spaß!”, rufen ihm seine Eltern hinterher. Doch Tim ist mit seinem Roller längst über alle Berge …

Endlich ist es soweit! Tim braust die Gehwege entlang. Die schwarzen Gummiräder surren über den Asphalt. Den Lenker hält Tim fest gepackt; die kleine Fahne schlägt leise hin und her. Tim ist überglücklich und lässt sich fröhlich den Wind um die Nase wehen.
In einer Allee bestaunt er die Bäume. Wie grüne Wächter säumen sie beide Straßenränder und spenden mit ihren dichten Blättern kühlenden Schatten.
Ein großer, knorriger Baum schüttelt belustigt seine Zweige und beugt sich zu Tim hinunter. “Na, Tim, was hast du denn da?”
“Das ist mein neuer Roller. Toll, oder?” Und schon braust Tim weiter.
Wenig später kommt er an den See. Tim hält kurz an und sieht den bunten Fischen zu, die sich im seichten Wasser am Ufer tummeln. Er versucht, einen mit der Hand zu erhaschen.
Empört flüchten sie in tieferes Gewässer. “Immer dieser Tim!”
Schwups!, und er ist er wieder auf seinem Roller.
Da sind ja Lilly und Lukas, seine besten Freunde! Er hält an und zeigt ihnen stolz sein Geschenk.
“Der ist ja super, neuestes Modell, oder?”, fragt Lukas mit großen Augen.
“Lass uns auch mal fahren!”, drängt Lilly und steht ganz dicht neben Tim, bereit, gleich aufzuspringen.
Doch Tim schüttelt den Kopf. Er sieht auf den Boden, als er mit leiser Stimme sagt: “Meine Eltern erlauben das nicht!”
“Das ist doch Quatsch!”, empören sich Lilly und Lukas wie aus einem Mund.
Doch Tim kann nicht anders. Es ist sein neuer Roller, und den will er erst einmal mit niemandem teilen …

Die Sonne scheint von nun an für lange, lange Zeit. Erbarmungslos verbrennt sie die Erde. Weit und breit findet sich kein einziges Wölkchen am Himmel, das der sengenden Hitze Einhalt gebieten könnte.
Tag für Tag braust Tim mit seinem Roller durch die Gegend, doch es ist so heiß, dass man es kaum aushält. Außerdem fehlen Tim seine Freunde Lilly und Lukas. Aber die beiden sind sauer, weil er sie nicht hat auf seinem Roller fahren lassen …
Und was sieht Tim da? Die Allee, einst so schön, hat sich verändert: Die grünen Blätter sind braun und fallen eins nach dem anderen zu Boden. Mitten im Juli!
“Warum bekommt ihr denn jetzt schon braune Blätter?”, fragt Tim die Bäume.
Der Älteste von ihnen, ein großer, alter Ahorn, neigt sich zu Tim herab. Seine Stimme klingt heiser und rau, als er antwortet: “Ach Tim, es hat schon zu lange nicht mehr geregnet. Wenn wir nicht bald Wasser bekommen, sterben wir alle!” Der alte Baum richtet sich mühsam wieder auf und seufzt.
Schweren Herzens fährt Tim weiter bis zum See. Als er dort ankommt, hätte er beinahe laut aufgeschrieen. Der See ist zu einer kleinen Pfütze zusammengeschrumpft, in der die Fische verzweifelt versuchen, Platz zu finden. An Land würden sie schließlich jämmerlich ersticken. Im Chor rufen sie:
“Tim, hilf uns, wenn nicht bald etwas geschieht, sterben wir alle!”

Panisch springt Tim auf seinen Roller und rast nach Hause. Dort findet er seine Mutter, die verzweifelt am Küchentisch sitzt.
“Sieh nur, Tim!”, sagt sie und deutet auf die verdorrten Blumen im Garten. “Wir haben kein Wasser mehr; alles geht kaputt. Selbst die Vögel sind verstummt!”
Tatsächlich – kein Laut ist zu hören. Tim eilt auf den Busch zu, in dem seine kleine Freundin sonst immer sitzt und fröhlich zwitschert. Doch heute ist sie stumm. Ihr sonst so glänzendes Gefieder ist matt, und ihre Augen strahlen nicht mehr.
“Amselchen, warum singst du denn nicht?”, erkundigt sich Tim, den Tränen nahe.
Der Vogel hat Mühe, ihm zu antworten. “Die Töne vertrocknen in meiner Kehle, noch bevor sie meinen Schnabel verlassen können. Ich hab’ solchen Durst!”
Traurig geht Tim auf sein Zimmer. Das hat er nicht gewollt. Am liebsten würde er seinen Wunsch rückgängig machen. Angestrengt denkt er nach, bis ihm plötzlich eine Idee kommt: In einem Buch hat er einmal gesehen, wie Indianer einen Regentanz um ein Feuer aufführten. Das könnte er doch auch tun, oder?

Ein Feuer hat Tim zwar nicht, da muss wohl seine Nachttischlampe als Ersatz dienen. Tim holt seine Indianerperücke aus dem Schrank, schleicht lautlos in das Badezimmer seiner Eltern, wo seine Mama ihre Lippenstifte aufbewahrt. Er nimmt einen aus der Kosmetiktasche und malt sich damit rote Streifen ins Gesicht. Zurück im Zimmer, stellt er seine Nachttischlampe auf den Boden. Tim atmet tief durch, bevor er mit einem wilden Tanz um die Lampe beginnt. Dabei ruft er immer wieder: “Regnen soll es! Regnen soll es! Dann dürfen auch Lilly und Lukas mit meinem Roller fahren!”
Er tanzt, bis er schweißgebadet ins Bett fällt, ohne die Zähne zu putzen, die Indianerfedern noch auf dem Kopf, die roten Streifen im Gesicht …

Am nächsten Morgen erwacht Tim, noch immer erschöpft von seiner nächtlichen Aufführung. Trotzdem springt er eilig aus dem Bett und öffnet das Fenster. Sein Herz macht einen freudigen Sprung, als er die dunklen Regenwolken am Horizont heraufziehen sieht. Tim rennt in die Küche zu seinen Eltern, die ihn erstaunt ansehen.
“Wie siehst du denn aus?”, fragt sein Papa entgeistert.
Tim versteht erst nicht, doch dann spürt er die Federn auf seinem Kopf. Die hat er total vergessen!
“Ist das mein Lippenstift, Tim?”, staunt seine Mutter und sieht ihn fragend an. “Wozu die Kriegsbemalung?”
Tim lacht fröhlich und ruft: “Juhu, es hat geklappt! Der Regen kommt, schaut nur!” Er rennt in den Garten.
Die Regenwolken sind schon ganz nah. Eine leise Brise verursacht Gänsehaut auf seiner Haut. Als die ersten Tropfen vom Himmel fallen, reißt sich Tim die Federn vom Kopf und tanzt fröhlich im Garten umher. Das warme Wasser wäscht ihm die Farbe aus dem Gesicht. Bald duftet es nach feuchtem Gras.

Kaum hat der Regen nachgelassen, schnappt sich Tim seinen Roller und düst los. Schon erholt sich die Natur. Die Bäume in der Allee treiben bereits junge Blätter aus. Der See ist gut gefüllt, und die Fische haben ihr fröhliches Treiben wieder aufgenommen. Das Schönste aber ist der Gesang der Vögel: Ihre wunderbaren Lieder erfüllen die Luft.
Dann trifft Tim auf Lilly und Lukas. Etwas verlegen hält er an.
“Hallo, ihr beiden, wollen wir zusammen Roller fahren?”, fragt er schüchtern.
Lilly und Lukas tauschen einen verschwörerischen Blick, bevor beide die Mundwinkel zu einem Lächeln verziehen.
“Erlauben deine Eltern das denn?”, forscht Lilly verschmitzt.
Tim windet sich und weiß nicht so recht, was er antworten soll.
Lukas knufft ihn in die Seite. “Nun steig schon ab! Erst bin ich dran.”
Tim überlässt seinem Freund den Roller und ist glücklich darüber, dass Lukas so viel Freude am Fahren hat.
Danach ist Lilly an der Reihe. Sie juchzt vor Vergnügen.
Den ganzen Tag sausen die Freunde durch die Gegend. Was für ein Spaß!
Für Tim ist dies der schönste Tag seit langem, und abends fällt er glücklich und zufrieden in sein Bett.

ENDE

(Erzählung für Kinder von Angela Braun, Schliersee)

 


 

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